Weiße

Weiße

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Wei|ße 〈f. 19
I 〈unz.〉 das Weißsein, weißes Aussehen ● die blendende \Weiße der Wäsche
II 〈zählb.〉 Berliner \Weiße mit od. ohne Schuss Berliner Weißbier mit od. ohne Himbeer- od. Waldmeistersirup
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Wei|ße(r) 〈f. 30 (m. 29)〉 hellhäutiger Mensch

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1Wei|ße, die; - [mhd. wīʒe, ahd. (h)wīʒi]:
das Weißsein; weiße Farbe, weißes Aussehen:
die W. ihrer Haut.
2Wei|ße, die/eine Weiße; der/einer Weißen, die Weißen/zwei Weiße:
1. weibliche Person, die hellhäutig ist.
2. (volkstüml.) Weißbier:
eine Berliner W. [mit Schuss] (ein Glas Weißbier [mit Himbeersaft]).

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Weiße,
 
1) Christian Felix, Schriftsteller, * Annaberg-Buchholz 28. 1. 1726, ✝ Stötteritz (heute zu Leipzig) 16. 12. 1804; Freundschaft mit G. E. Lessing; begann als anakreontischer Lyriker, schrieb dann v. a. rührende Lustspiele (»Die Freundschaft auf der Probe«, 1768) und Tragödien (»Die Befreyung von Theben«, 1764, in: »Beytrag zum deutschen Theater«, Band 3), die großen Erfolg hatten; beliebt waren auch seine belehrenden Schriften (»Neues ABC-Buch«, 1772), Zeitschriften (»Der Kinderfreund«, 24 Bände, 1775-84) und seine Jugendbücher. Daneben war Weiße auch Herausgeber der »Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste« (12 Bände, 1757-65, unter dem Titel »Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste«, 72 Bände, 1765-1806).
 
Weitere Werke: Lyrik: Lieder für Kinder, 2 Bände (1766-68); Kleine lyrische Gedichte, 3 Bände (1772).
 
Dramen: Trauerspiele, 5 Bände (1776-80); Lustspiele, 3 Bände (1783).
 
 2) Christian Hermann, Philosoph, * Leipzig 10. 8. 1801, ✝ ebenda 19. 9. 1866; war seit 1845 Professor in Leipzig. Zunächst stark von G. W. F. Hegel, dann von F. W. J. Schellings Freiheitsphilosophie beeinflusst, entwarf Weiße ein spekulativ-idealistisches System, einen Theismus, in dem er im Gegensatz zum pantheistischen Idealismus Hegels von einem personalen Gottesbegriff und von einer Übereinstimmung seines Systems mit dem christlichen Glauben ausgeht, dessen Grundsätze er philosophisch zu durchdringen und zu entfalten sucht. Die drei Grundkräfte des absoluten Geistes sind Vernunft, Gemüt (Fantasie) und Wille, denen die Ideen des Wahren, Schönen, Guten entsprechen. Mit seiner Ästhetik beeinflusste er R. H. Lotze und F. T. Vischer.
 
Werke: System der Aesthetik als Wissenschaft von der Idee der Schönheit, 2 Teile (1830); Die Idee der Gottheit (1833); Die philosophische Geheimlehre von der Unsterblichkeit des menschlichen Individuums (1834); Grundzüge der Metaphysik (1835); Die evangelische Geschichte, 2 Bände (1838); Das philosophische Problem der Gegenwart (1842); Philosophische Dogmatik oder Philosophie des Christenthums, 3 Bände (1855-62); Kleine Schrift zur Aesthetik und ästhetischen Kritik (herausgegeben 1867).
 
 
V. Stümke: Die positive Christologie C. H. W.s (1992).
 

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1Wei|ße, die; -, -n [mhd. wīʒe, ahd. (h)wīʒi]: 1. <o. Pl.> das Weißsein; weiße Farbe, weißes Aussehen: die W. (Blässe) ihres Gesichts; Ihr Kleid erschien ... als eine wabernde W. vor ihm (Norfolk [Übers.], Lemprière 616); ein Blick zum Bruder hinüber, dort an der Wand, ... festgebannt in W. und Schwärze auf ... Papier (auf einem Schwarz-Weiß-Foto; Brinkmann, Zeit 165). 2. (volkst.) Weißbier: eine Berliner W. [mit Schuss] (ein Glas Weißbier [mit Himbeersaft]).
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2Wei|ße, der u. die; -n, -n <Dekl. ↑Abgeordnete>: Mensch mit heller Hautfarbe; Europide.

Universal-Lexikon. 2012.

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